Wow…was für eine coole Zeit in Südafrika. Mittlerweile bin ich wieder gut daheim angekommen. Für die Medaille im Gepäck hat’s leider nicht ganz gereicht aber dafür für einen genialen 4. Platz. Aber jetzt von vorne;-)
Der Hinflug verlief etwas stressig, da wir von Frankfurt nach Durban geflogen sind, hier umsteigen mussten und dann weiter nach Johannesburg sind. In Durban war es ziemlich knapp und wir mussten das Gepäck auch noch abholen und wieder neu einchecken. Den Flieger haben wir dann gerade noch rechtzeitig erreicht, aber die Gepäckstücke leider nicht. Meine Tasche und auch mein Bikekarton kamen erst einen Tag später. Naja hauptsache die Sachen sind überhaupt gekommen;) Das Hotel war top und 5 Minuten vom Rennplatz entfernt. Da das Cross Country Rennen einen Tag vor dem Eliminator Sprint stattfand, habe ich schon im Vorfeld nach Absprache mit meinem Trainer Wolfram beschlossen, auf den Start am XCO-Rennen zu verzichten und mich voll auf den Sprint zu konzentrieren. Die Strecke war sehr technisch mit Steinfeld, kleineren Sprüngen usw. Beim Steinfeld musste man sich die Linien genau anschauen, um einen Sturz zu vermeiden. Ich konnte aber mehrere Linien sicher fahren und hatte Spaß auf der Strecke.
Unser Teamphysio von Topeak Ergon Werner und der Teammechaniker Peter waren auch vor Ort. Das war super-hier nochmal vielen Dank an die beiden für die perfekte Betreuung:-) Das Umfeld und auch die Stimmung im deutschen Lager waren für die optimale Vorbereitung wirklich toll und ich freute mich die ganze Woche über auf das Rennen. Am Renntag hatte ich ein sehr gutes Gefühl und als ich bei der Quali trotz technischen Fehler (ich musste einmal kurz aus dem Pedal, weil ich eine Linie falsch gefahren bin) die viertschnellste Zeit hatte, wusste ich, dass ich bei meiner ersten WM ein gutes Ergebnis einfahren konnte. Neben den Sprintspezialistinnen waren auch die top Cross Country Fahrerinnen fast alle am Start, da sie ja das Rennen hinter sich hatten. Unter anderem auch Olympiasiegerin Julie Bresset, die am Vortag erneut Weltmeisterin wurde sowie auch Maja Woslowska, die Vizeweltmeisterin wurde.
Das Achtelfinale wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben. Bereits an der ersten Kurve stürzte ich und verlor den Anschluss. In dem Moment dachte ich mir einfach, dass ich nicht rausfliegen darf aus dem Heat, weil sonst Anreise, Vorbereitung usw. alles umsonst war. Ich gab alles und konnte auf die Fahrerinnen vor mir auffahren, als auf einmal eine andere Fahrerin stürzte. Es gelang mir die Polin und die Russin zu überholen und sogar den Lauf zu gewinnen. Manman das war vielleicht ein Einsieg;-) Im nächsten Lauf konnte ich mich als Zweitplatzierte problemlos für das Halbfinale qualifizieren. Mein Ziel (“Halbfinale erreichen”) hatte ich somit also schon erreicht. Im Halbfinale ging an dritter Position in die technischen Passagen und auch in den letzten Anstieg. Ich war gerade dabei zu Kathrin Stirnemann aufzufahren, als ihr auf einmal die Kette riss. Ob ich sie sonst noch überholt hätte ist schwer zu sagen. In der Quali war ich schneller, es wäre daher sicherlich knapp geworden;-) So stand ich dann also mit Alexandra Engen (SWE), Jolanda Neff (SUI) und Linda Indergand (SUI) am Start des großen Finales. Wir vier waren auch die schnellsten der Quali. Am Start bin ich nicht optimal weggekommen und so fuhr ich das komplette Rennen auf der vierten Position. Am Anstieg konnte ich nochmal ein bisschen auffahren, aber die anderen drei sind nicht umsonst bei fast jedem Weltcup auf dem Podium. Alex konnte ihren Weltmeistertitel verteidigen. Jolanda und Linda kamen auf die Plätze 2 und 3. Klar habe ich knapp die Medaille verpasst, aber Vierte bei meiner ersten Weltmeisterschaft zu werden ist einfach der Hammer:-)
Kommenden Dienstag geht’s dann schon wieder weiter. Diesmal nach Norwegen zum letzten Weltcup. Hier werde ich bei beiden Disziplinen (Eliminator Sprint und Cross Country) an den Start gehen.